Wenn Dein System in letzter Zeit mit Abstürzen reagiert oder sonstige Merkwürdigkeiten zeigt, zum Beispiel nach dem Einbau einer neuen Komponente (DVD, Brenner oder zusätzliche Festplatte oder Wechsel der Grafikkarte), dann könnte in den meisten Fällen ein unterdimensioniertes Netzteil daran schuld sein.

Warum? -- > Etikettenschwindel bei Netzteilen -- > siehe auch folgende Artikel (externer Link)

Der Einzug von Prozessoren oberhalb der Gigahertz-Klasse hat eines deutlich gemacht: Der Leistungshunger ist kaum zu bändigen. Beim Kauf des Gehäuses (auch bei Komplettrechnern!) sollte man genauestens auf das eingebaute Netzteil achten.

Immer leistungsfähigere Hardware verlangt nach immer mehr Strom (und erzeugt auch nebenbei immer mehr Wärme), und damit nach einem ausreichend starken Netzteil.
Beispielsweise die ernorme Verlustleistung heutiger moderner CPU's (Prozessoren), die stellenweise bis 70 Watt heranreicht. Während vor einigen Jahren 235 Watt Netzteile für Computersysteme vollkommen ausreichend waren, würde heute ein solch schwaches Netzteil in einem neuen Computer mit 2.0 GHz Prozessor und Geforce 4 Grafikkarte für reichlich Ärger sorgen.

Wenn Du einen Komplettrechner kaufst, dann ist das Netzteil, zumindest bei einem typischen Low Cost Stangenrechner (nicht nur Ald*, L*dl & Co!), mit einem entsprechend schwachen Netzteil ausgestattet (sicherlich auch aus finanziellen Gründen). Das heißt, das eingebaute NT stößt bereits an die Grenzen seiner Belastbarkeit zusammen mit den bereits vorhandenen Komponenten. Ein Beispiel solcher "low cost Netzteile" findest Du hier.

Im Laufe der Zeit wirst Du vielleicht Dein System aufrüsten wollen, oder erweitern. Damit wird aber auch mehr Strom benötigt. Die Angabe "Miditower 300 W" auf dem Verkaufsschild sagt rein gar nichts über die Leistungsfähigkeit eines Netzteils aus. Das ist ein Irrglaube und Werbestrategie. Dazu aber später mehr.

Einige von Euch sind vielleicht verwundert wenn ich behaupte, dass das Netzteil zu einem der wichtigsten Teile in einem vernünftigen Rechner gehört. Vielleicht am ehesten ergleichbar mit der Starterbatterie eines PKW's.

Das Netzteil übernimmt aber verschiedene Aufgaben in einem Computersystem:
- Stromschwankungen ausgleichen
- saubere gleichmäßige Spannung liefern, was der Systemstabilität dient
- Herausführung der warmen Abluft

"preiswerte" Netzteile sind z.T. extrem laut und liegt meist an den verwendeten "billigen" Lüftern. Darum sollte beim Kauf auf ein leises "brummen" oder noch besser "leises rauschen" geachtet werden. Gute moderne Netzteile sind extrem leise. Alle anderen Lösungen nerven mit der Zeit extrem.

Der durchschnittliche Strombedarf eines schnellen Prozessors liegt, wie schon weiter oben erwähnt, bei ca. 70 Watt! Eine ganze Menge ...
Ein typisches Gamersystem mit Geforce 4 Grafik und 2.0 GHz Prozessor kann durch ein zu schwaches Netzteil instabil werden. Unter 350 W sollte deshalb heute kein System mehr ausgestattet sein.

Doch auch hier heißt es Aufpassen.....350 W sind nicht immer 350W.
Preiswerte Netzteile sind in etlichen Tests durchgefallen, da sie sich im Betrieb bei Vollast als wenig standfest behaupteten.

Worauf solltest du beim Netzteil achten:
Bevor du zum Laden rennst um ein neues Netzteil zu kaufen ist es sinnvoll sich beim Austausch die Kenndaten des alten Geräts aufzuschreiben.
(max. Belastbarkeit, kombinierte Last +3,3 / 5 V) - siehe "Combined Power"
Mit diesen Informationen verhinderst du, dass du ein zu schwaches Netzteil erwischt.

Was verbrauchen Komponenten?

Moderne Computer sind fast alle mit schnellen Komponenten ausgestattet. Ein Pentium4 Prozessor saugt alleine  eben mal bis zu 115 W (Prescott) und eine High End Grafikkarte bis zu 95 W!  Das belastet nicht nur den Geldbeutel bei der nächsten Jahresendabrechnung, sondern kann auch zum technischen Kollaps führen.  Die vielfach vertretene Meinung ,dass 350 oder 400 W für einen stabilen Betrieb ausreichen , ist zu oberflächlich. Leider werden Computer fast immer mit dieser dürftigen Information verkauft. Nur wenige Händler weisen beispielsweise auf die wichtige Combined Leistung hin, die besonders im 3D Betrieb entweder für Stabilität, oder diverse Abstürze sorgen kann. 

- Speichermodul : ca. 30 W
- Prozessor : ca. 70-115 W (Tendenz steigend?)
- Grafikkarte (AGP ) ca. 50 W-95W  (ATi 9700/ ATi 6800 Ultra)
- Festplatte : ca. 13 W
- Mainboard : ca. 20-25 W
- DVD ROM : ca. 20 W
- Brenner : ca. 25 W
- Lüfter : ca. 10-15 W

... um die größten Verbraucher zu nennen. Du siehst, da kommt etwas zusammen. Beachte unbedingt , dass du noch etwa 80 Prozent Strombedarf zur Summe aller Komponenten hinzurechnen solltest, die als "stille Reserve" dienen.


Combined - Leistung

Prozessoren werden von verschiedenen Leitungen versorgt.
Im einzelnen sind das die +3,3 +5V und die +12V Leitung, die
das Mainboard versorgen. Alle Leitungen können jedoch nicht parallel beliebig belastet werden.

Ein Intel Prozessor erzeugt die Spannung aus einer 12 V - Leitung.
AMD - Prozessoren werden über die +3,3V und die +5V Leitung versorgt.
Die hier erzeugte Leistung wird Combined - Leistung genannt.
Ist diese Leistung zu schwach, kannst Du mit Problemen rechnen.
Ein guter Wert sind 160 W - 180 W bei einem 300 W Netzteil.
Die Combined Power kannst du beim Händler erfragen!

Der +12V Kanal spielt eine besondere Rolle. Er wird u.a. vom Prozessor der CPU und der Hauptplatine genutzt. Auftretende Überspannungen können schwere Schäden, z.B. am Prozessor anrichten !

In einschlägigen Zeitschriften werden Netzteile auf ihre Funktionalität hin geprüft. Billige Netzteile schneiden hier meist schlecht ab. Unter Volllast verweigern Geräte diverser Hersteller bereits weit unter Angabe der Nominalleistung ihren Dienst. Gute Netzteile regeln sich zudem bei drohender Überspannung selbständig ab. Das ist ein sehr großer Sicherheitsaspekt.