Ein Byte ist eine Bezeichnung in der Digitaltechnik und Informatik für:
1. eine adressierbare Speichereinheit, die groß genug ist, um ein beliebiges Zeichen aus dem Basis-Zeichensatz aufzunehmen. (bei Telex: 1 Zeichen = 5 Bits = 1 Byte; bei DEC PDP-11: 1 Zeichen = 6 Bits = 1 Byte; bei ASCII: 1 Zeichen = 7 Bits = 1 Byte; bei IBM PC: 1 Zeichen = 8 Bits = 1 Byte; bei Unisys UNIVAC 1100/2200 und OS2200 Series Systemen: 1 Zeichen = 9 Bits = 1 Byte; bei Unicode: 1 Zeichen = 16 Bits = 1 Byte; bei UTF-32: 1 Zeichen = 32 Bit = 4 Oktetts = 1 Byte)
2. umgangssprachlich die Bezeichnung eines Tupels von 8 Bit, deren formale ISO-konforme Bezeichnung Oktett ist. (1 Byte = 8 Bit)
3. einen Datentyp in einigen Programmiersprachen für eine 8 Bit breite Einheit (1 Byte = 8 Bit) Achtung: In einigen Programmiersprachen kann die Größe eines Bytes auch davon abweichend definiert werden.
4. eine Maßeinheit für 8 Bit bei Größenangaben (1 Byte = 23 Bit = 8 Bit) (nach: IEC 60027-2, Second Edition, 2000-11).
5. eine Datenmenge von zwei Nibbles, die 256 verschiedene Werte annehmen kann und durch zwei hexadezimale Ziffern (00 bis FF) darstellbar ist (1 Nibble = 4 Bit = 1/2 Byte; 2 Nibbles = 8 Bit = 1 Byte)
Bei den meisten heutigen Rechnern fallen alle diese Definitionen in eins zusammen.
Der Begriff Byte wird aufgrund der großen Verbreitung von Systemen, die auf acht Bit (beziehungsweise Zweierpotenzvielfache davon) basieren, für die Bezeichnung einer acht Bit breiten Größe verwendet, die in formaler Sprache (entsprechend ISO-Normen) aber korrekt Oktett (engl. octet) heißt. Als Maßeinheit bei Größenangaben wird in der deutschen Sprache der Begriff Byte (im Sinne von 8 Bit) verwendet. Bei der Übertragung kann ein Byte parallel (alle Bits gleichzeitig) oder seriell (alle Bits nacheinander) übertragen werden. Zur Sicherung der Richtigkeit werden oft Prüfbits angefügt. Bei der Übertragung größerer Mengen sind weitere Übertragungsprotokolle möglich. So werden bei 32-Bit-Rechnern oft 32 Bit (vier Byte) gemeinsam in einem Schritt übertragen, auch wenn nur ein 8-Bit-Tupel übertragen werden muss. Das ermöglicht eine Vereinfachung der zur Berechnung erforderlichen Algorithmen und einen kleineren Befehlssatz des Computers.
Um größere Datenmengen anzugeben wird der Einheit Byte (die dort für ein Oktett steht) ein Präfix wie beispielsweise k (für Kilo, 1000) oder Ki (für Kilo-binary, 1024) vorangestellt. Bezeichnungen wie kOktett und MOktett sind im Deutschen ungebräuchlich, finden sich aber z. B. im Französischen.
Geschichte des Begriffs Byte
Das Wort Byte ist künstlich und stammt von englisch bit (deutsch: bisschen) und bite (deutsch: Happen; Quelle: The New Shorter Oxford English Dictionary). Verwendet wurde es, um eine Speichermenge oder Datenmenge zu kennzeichnen, die ausreicht, um ein Zeichen darzustellen. Der Begriff wurde 1956 von Werner Buchholz geprägt in einer frühen Designphase eines IBM-Computers[1]. Im Original beschrieb er eine Breite von 6 Bit und stellte die kleinste direkt adressierbare Speichereinheit eines Computers dar. Bereits 1956 erfolgte der Übergang zu 8 Bit. Die Schreibweise Bite wurde zu Byte geändert, um versehentliche Verwechslungen mit Bit zu vermeiden.
Byte wird auch als Abkürzung für Binary term und Bit als Abkürzung für Binary digit erklärt – dabei handelt es sich aber um Backronyme.
Eine weitere Erklärung des Begriffes liegt in der Kurzform "by eight", frei übersetzt "achtfach".
Zur Unterscheidung der ursprünglichen Bedeutung als kleinste adressierbare Einheit und der Bedeutung als 8-Bit-Tupel wird in der Fachliteratur (abhängig vom Fachgebiet) korrekterweise auch der Begriff Oktett für letzteres benutzt, um eine klare Trennung zu erzielen.