Die "Schutzverletzung" - was sagt sie uns?

Frage: Bei zwei Programmen unter Windows erhalte ich immer an einer bestimmten Stelle eine Fehleranzeige: Diese Anwendung wird aufgrund eines ungültigen Vorgangs geschlossen. Wenden Sie sich an den Hersteller, falls das Problem weiter besteht. Ich kann dann Details erfahren. Dort kann es zum Beispiel heißen: verursachte einen Ausnahmefehler oder verursachte eine allgemeine Schutzverletzung. Dann folgt eine Liste mit Adressen und Hex-Daten, und die Anwendung wird geschlossen. Was hat es mit diesen Meldungen auf sich, und wie kann ich die Daten ausdrucken? Rolf Damm, Iserlohn

Antwort: Windows hat als Betriebssystem unter anderem die Aufgabe, den Zugriff der laufenden Anwendungen auf die Ressourcen zu kontrollieren. Eine der wichtigsten und stets heiß umkämpften Ressourcen ist der Arbeitsspeicher. Aber auch Anschlüsse wie die serielle und parallele Schnittstelle gehören dazu. Da diese Ressourcen nur begrenzt zur Verfügung stehen, konkurrieren die Anwendungen um sie; sie müssen sich die Ressourcen teilen. Und damit das möglichst gerecht zugeht, hat das Betriebssystem dabei sozusagen die Oberaufsicht. Eine Anwendung meldet beim Betriebssystem etwa ihren Bedarf an Arbeitsspeicher an. Windows teilt ihr dann für eine bestimmte Zeit diesen Speicher zu, bis die nächste laufende Anwendung wieder Speicher anfordert. Nun kann es aber vorkommen, daß bei dieser Ressourcenverteilung Fehler auftreten. Koordinationsfehler vom Betriebssystem oder der unerlaubte Zugriff einer Anwendung etwa auf den Arbeitsspeicher lassen das System aus dem Tritt kommen. Um weitere Fehler auszuschließen und die anderen Anwendungen möglichst unbeschadet weiterlaufen zu lassen, zeigt Windows präventiv die rote Karte und beendet den vermeintlichen Fehlerverursacher. Das kündigt es mit der von Ihnen beschriebenen Meldung an, wobei es sich lediglich um einen Hinweis handelt, da das Schließen der Anwendung auf jeden Fall erfolgt und nicht zu verhindern ist. Um auf Nummer Sicher zu gehen, sollten Sie in einem solchen Fall trotzdem Windows beenden und neu starten. Falls ein solcher Fehler wie bei Ihnen regelmäßig und immer an derselben Stelle im Programm auftritt, ist eine fehlerhafte Installation des Programms oder ein Fehler in der Software selbst zu vermuten. Bei den Detailangaben handelt es sich um eine Momentaufnahme von Daten des Arbeitsspeichers und der Prozessorregister zum Zeitpunkt des Fehlereintritts. Diese Informationen sind für den Laien und selbst für versierte Benutzer unverständlich und helfen höchstens dem Programmierer der Software, dem Fehler auf die Spur zu kommen. Gerade deshalb vermissen nicht nur Sie die Möglichkeit, diese Details sofort zu drucken. Aber es geht doch: Sobald Sie die Fehlermeldung von Windows erhalten und auf den Button Details geklickt haben, drücken Sie einfach die Tastenkombination [Alt]+[Druck]. Dabei übernimmt Windows das aktive Fenster, also die Fehleranzeige, als Grafik in die Zwischenablage. Von dort können Sie diese Grafik mit Hilfe des Befehls Bearbeiten - Einfügen etwa in Wordpad übernehmen und anschließend mit dem Befehl Datei - Drucken zu Papier bringen. Das funktioniert natürlich nur, wenn Windows nicht komplett abgestürzt ist.

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